Bauhof-Fahrzeuge fahren klimaneutral

GTL-Diesel bei insgesamt acht Fahrzeugen dauerhaft im Tank

Seit gut einem Jahr betreibt die Stadt Traunstein mehrere Fahrzeuge im Bauhof mit sogenanntem GTL-Diesel. „Das Ergebnis ist mehr als überzeugend“, erklärt Oberbürgermeister Dr. Christian Hümmer. „Wir nehmen diesen ökologisch wertvollen Kraftstoff für insgesamt acht Fahrzeuge dauerhaft in Betrieb. Das hat den großen Vorteil, dass die Emissionen geringer sind und sogar unsere Fahrzeuge besser laufen.“

Dem kann sich Hermann Mitterer, der Leiter der Kfz-Werkstatt am Bauhof, nur anschließen. „Der Kraftstoff ist zwar sieben bis zehn Prozent teurer, aber die Vorteile überwiegen eindeutig.“

Die Fahreigenschaften der verschiedenen Fahrzeuge – vom Lastwagen bis zur Pistenraupe – und der Verbrauch haben sich nicht verändert. Das berichten die Mitarbeiter übereinstimmend.

Bemerkenswert ist die Reduzierung der Schadstoffe. Der Feinstoffanteil der Abgase ist um mehr als 30 Prozent gesunken, zudem wird fünf Prozent weniger CO2 ausgestoßen und der Hersteller finanziert für jede Lieferung Ausgleichsprojekte, sodass die CO2-Neutralität gewährleistet ist. Weiter sinken die Werte der Schadstoffe Stickoxide, Kohlenwasserstoffe und Kohlenmonoxid. „Die Kollegen bestätigen, dass die Abgase deutlich weniger aggressiv sind. Sie müssen immer wieder bei laufendem Motor direkt am Fahrzeug arbeiten und freuen sich, dass die Abgase sie nicht mehr derart stark reizen.“

Von anfangs fünf ist die Zahl der Fahrzeuge, die nun mit GTL-Diesel betrieben werden, auf insgesamt acht gestiegen. Darunter befindet sich auch die Pistenraupe, mit der die Langlaufloipe am Hochberg gespurt wird. Der GTL-Diesel ist kältestabil, kann lange gelagert werden und ist biologisch abbaubar, sodass er auch in sehr sensiblen Bereichen eingesetzt werden kann.

Die Fahrzeuge des städtischen Bauhofs sind häufig nur sehr kurz auf der Straße, Langstrecken sind die Ausnahme. Auch in diesem Bereich kann der neue Kraftstoff Werkstattleiter Hermann Mitterer überzeugen. „Der Rußpartikelfilter muss deutlich seltener gereinigt werden und wir beobachten kaum mehr eine Ölverdünnung.“ Neben den Fahrzeugen im Bauhof laufen auch die Maschinen am Friedhof mit GTL-Kraftstoff: ein Bagger, ein Lader und ein Traktor.

Die Vorteile überwiegen eindeutig: Hermann Mitterer erreichen regelmäßig Anrufe aus anderen Kommunen, die sich nach seinen Erfahrungen erkundigen und zum Teil ebenfalls einen Testbetrieb starten. Auch das THW nutzt mittlerweile die Möglichkeit, auf dem Bauhof GTL-Diesel zu tanken.

Oberbürgermeister Dr. Christian Hümmer hat die Testphase überzeugt: „Die Stadt Traunstein wird weiterhin Fahrzeuge mit GTL-Diesel betreiben: Sei es zum Leeren der Papierkörbe, als Baufahrzeug oder im Winterdienst. Klimaneutralität ist uns wichtig.“

 

Gas-to-Liquids: Was ist GTL? 

Im GtL-Verfahren (Gas-to-Liquids) wird Erdgas durch Zufuhr von Sauerstoff und Wasserdampf zu Synthesegas und dieses zu flüssigen Kohlenwasserstoffen umgewandelt. Daraus kann ein hochwertiger Kraftstoff für Diesel- und Ottomotoren gewonnen werden. Diese farb- und geruchlose Flüssigkeit ist völlig schwefelfrei und enthält weder aromatische Verbindungen noch organischen Stickstoff.