Kommunen gründen Klimaschutznetzwerk Südostbayern

Elf Kommunen schließen sich zusammen, um Klimaschutz- Projekte voranzutreiben.

Zehn Kommunen und Kommunenverbände des Landkreises Traunstein und die Stadt Deggendorf sind zusammengekommen, um das Klimaschutz-Netzwerk Südostbayern gemeinsam mit der Energieagentur Südostbayern als Folgenetzwerk des kommunalen Energieeffizienz-Netzwerks Südostbayern zu gründen. Um Synergieeffekte in der Region zu nutzen, Informationen zu zukunftsweisenden kommunalen Klimaschutz-Projekten auszutauschen und diese nachhaltig und zielgerichtet auf den Weg zu bringen ist der Schulterschluss der Kommunen ein wichtiger Meilenstein zur Erreichung der Klimaschutzziele in der Region.

Geschäftsführerin Bettina Mühlbauer von der Energieagentur Südostbayern GmbH begrüßte zur Gründung des Netzwerks alle Bürgermeister und Vertreter der Kommunen und freute sich über die zahlreiche Teilnahme. „Das Netzwerk bietet den Kommunen die Möglichkeit, gemeinsam Klimaschutz-Projekte voranzutreiben, auftretende Hürden zu bewältigen und von dem Austausch gesammelter Erfahrungen zu profitieren.“ betonte Bettina Mühlbauer. Die Teilnahme am Kommunalen Klimaschutznetzwerk Südostbayern ermöglicht es den Kommunen, ihre Vorbildrolle bei der Umsetzung von Klimaschutz-Projekten zu festigen, Synergieeffekte im Netzwerk zu nutzen und auf die fachliche Beratungsleistung für die Umsetzung anstehender Maßnahmen zurückzugreifen.

Zum Auftakt betonte Dr. Ulrich Buchhauser, Leiter der Landesagentur für Energie und Klimaschutz (kurz LENK), dass eine verpflichtende Implementierung von Energienutzungsplänen aktuell noch nicht bestehe, Gespräche darüber aber bereits geführt würden. Die Notwendigkeit, sich von fossilen Energieträgern unabhängig zu machen, ist angesichts der Energie-Krise so dringend wie noch nie. Auch die LENK unterstützt die bayerischen Kommunen auf diesem Weg, immer in enger Zusammenarbeit mit den regionalen Akteuren wie der Energieagentur. Wichtig sei eine zeitnahe Umsetzung der Energie- und Klimaschutzprojekte, um auch von den Förderprogrammen profitieren zu können. „Sobald die Umsetzung laut Gesetz verpflichtend wird, werden finanzielle Zuschüsse vom Bund wegfallen“, so Prof. Dr.-Ing. Markus Brautsch vom Institut für Energietechnik. Daher heißt es für die Kommunen schnell zu handeln. Dies kann vor allem im Rahmen des Netzwerks schnell gehen, da man von den Erfahrungen der Teilnehmer lernen kann.

Doch welche Möglichkeiten haben die Kommunen überhaupt, im Klimaschutz aktiv zu werden? Den größten Hebel zur Einsparung von CO2-Emissionen sieht Dr. Ulrich Buchhauser auf kommunaler Ebene in den Bereichen Energieversorgung und Mobilität. Der Ausbau erneuerbarer Energien, die Energieeinsparung sowie die Implementierung nachhaltiger Mobilitätslösungen müssen in den Entscheidungsgremien diskutiert und auf den Weg gebracht werden.

Die Energieagentur Südostbayern GmbH ist Initiator und Netzwerkmanager des dreijährigen Projekts. Die fachliche Beratung der Netzwerkteilnehmer übernimmt das Institut für Energietechnik an der Hochschule Amberg-Weiden gemeinsam mit den Fachberatern der Energieagentur.

In regelmäßigen Netzwerktreffen werden aktuelle Themen und Fragestellungen rund um den Klimaschutz behandelt – CO2-Einsparpotenziale sollen im kollegialen Austausch erschlossen und bearbeitet werden. Das Rad muss nicht von jeder Gemeinde neu erfunden werden, was der Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit zu Gute kommt. Durch den Austausch können die Teilnehmer voneinander lernen und erhalten konkrete Umsetzungsbeispiele.

Aus den Berichten der Teilnehmer geht hervor, dass die Kommunen konkreten Handlungsbedarf gerade auf Grund der Energiekrise sehen und vielfach schon Arbeitskreise bestehen, die die Themen vorantreiben. Viele Maßnahmen befinden sich schon in der Planungsphase und die Kommunen freuen sich nun auf die finanzielle und fachliche Unterstützung im Rahmen des Netzwerks. Zum Abschluss des ersten Netzwerktreffens wurden bereits Themen für das Folgetreffen wie beispielsweise die CO2-Bilanzierung besprochen. Der Austausch zu kommunenrelevanten Klima-Themen nimmt also Fahrt auf.

Pressemitteilung der Energieagentur Südostbayern (Februar 2023)

Leider haben wir keinen Alternativtext zu diesem Bild, aber wir arbeiten daran.
Die Teilnehmer des Klimaschutznetzwerks Südostbayern: Gemeinde Chieming, Gemeinde Inzell, Gemeinde Kirchanschöring, Gemeinde Nußdorf, Gemeinde Ruhpolding, Kommunalunternehmen Gemeindewerke Ruhpolding, Gemeinde Surberg, Landkreis Traunstein, Stadt Deggendorf, Stadt Tittmoning, Stadt Traunstein (Bildnachweis: © Energieagentur Südostbayern)