Großes Interesse am Digitaltag für Senioren

Startschuss für generationverbindendes Projekt

Der Umgang mit Computer, Smartphone und Tablet oder auch die Kommunikation über soziale Netzwerke und Apps gehören heute für viele zum Alltag. Auch viele Senioren haben sich bereits damit vertraut gemacht. Aber noch immer zwickt es mitunter bei Details mit der Technik oder dem Wissen, in welchen Bereichen man Vorsicht in der Preisgabe eigener Daten walten lassen sollte.

Dass die ältere Generation dankbar über passende Aufklärungs- und Informationsangebote ist, zeigte der Digitaltag für Senioren im Kinder- und Jugendzentrum (JuZ) Traunstein. Zusammen mit Mitgliedern des Seniorenbeirats der Stadt informierten Mitarbeiter und engagierte Jugendliche des JuZ ebenso wie Christoph Trengert und Ingrid Schmidt vom BayernLab über wichtige Funktionen, Anwendungsbeispiele und die praktische Handhabung der neuen Kommunikationsmedien. Bei Kaffee und Kuchen zeigten sich über 30 Senioren, die zum Teil aus dem ganzen Landkreis kamen, begeistert von dem Angebot zur digitalen Wissensbildung.

„Wir sind absolut überrascht, wie viele Interessenten heute gekommen sind. Offenbar ist der Aufklärungsbedarf doch größer als gedacht“, sagte JuZ-Leiterin und Stadtjugendpflegerin Pea Breutel. Ihrer Initiative ist es zusammen mit dem Seniorenbeirat zu verdanken, dass im Rahmen dieser und weiterer Initiativen Jugendliche und Senioren gewinnbringend zusammengebracht werden. „Die Jugendlichen sind mit dieser Technik großgeworden und kennen sich zum Teil sehr gut damit aus“, sagt Breutel.

Vor vollbesetzten Stuhlreihen gibt der Student Engelbert Babinger Einblicke in die vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten, aber auch Gefahrenbereiche des Internets. Er erläutert Suchfunktionen, E-Mail-Einrichtung und Passwort-Verwaltung, zeigt die passenden Apps für Freizeit, Mobilität, Reisen, Nachrichten, soziale Netzwerke und Mediatheken, gibt aber auch Einblicke in die Risiken von Phishing Mails oder Lockangeboten zum Einkaufen.

Der Umgang mit Computer, Handy, Tablet und Drucker ist für Margot Heidemann (77) aus Ruhpolding selbstverständlich. Als ehemalige Mitarbeiterin bei der AOK und der Sparkasse kennt sie sich aus mit der modernen Technik. „Ich zeige gerne auch anderen Senioren, wie die Dinge funktionieren oder repariere Kleinigkeiten“, sagt sie. Beim Digitaltag lernt aber auch sie im Gespräch mit Experten des BayernLab dazu und findet „die engagierten Beratungsgespräche der jungen Leute Klasse“.

Bei Mira Brandl und Lena Kuglstatter herrscht reger Andrang. Die beiden Jugendlichen erklären gerade im Nebenraum, wie man ein Abo für ein regionales Nachrichtenportal abschließen kann und was es beim Versenden von Bildern aus WhatsApp zu beachten gilt. Ein paar Schritte weiter sind Jason Taudte und die duale Studentin Liliana Herlein in Beratungsgespräche vertieft. Uwe Wieteck vom Seniorenbeirat erklärt wiederum einer Altersgenossin am Nebentisch, wie die ParksterApp für Traunstein funktioniert.

Großes Staunen zeigt sich derweil im Untergeschoß. Dort lässt Engelbert Babinger gerade die Künstliche Intelligenz des Softwareprogramms „CoPilot“ ein Ostergedicht vom Opa für den Enkel oder ein Gedicht zu Opas 95. Geburtstag in Sekundenschnelle „komponieren“. „Das ist ja Wahnsinn, wie schnell das geht“, lautet ein Kommentar.

Die 81-jährige Irmgard aus Traunstein ist ebenfalls fit beim Umgang mit dem Tablet, das sie vom Sohn geschenkt bekommen hat, und beim Versenden von Fotos und Nachrichten. „Aber gerade die Details einzelner Programme machen mir zu schaffen, deshalb bin ich heute hier“, erzählt sie.

Pea Breutel freut sich über das rege Interesse. Ab 5. April 2024 wird es im Jugendbüro jeden Freitag von 16 bis 18 Uhr eine Digitalsprechstunde im Jugendbüro geben. Bei ihr können sich Senioren kostenlos von Jugendlichen im Umgang mit digitaler Technik beraten lassen. Dazu gibt es Tipps und Infos über nützliche Links und Apps für ältere Menschen. Ebenso in Planung ist eine Taschengeldbörse. Dabei können Senioren Jugendliche aus dem JuZ für kleine Haushaltsdienstleistungen wie Einkaufen oder Rasenmähen engagieren.

Text und Bilder: Axel Effner

Leider haben wir keinen Alternativtext zu diesem Bild, aber wir arbeiten daran.
Der Student Engelbert Babinger gab beim Digitaltag für Senioren im Kinder- und Jugendzentrum Traunstein Einblick in die Nutzung des Internets und die Funktionsweise des KI-Programms „CoPilot“.
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Zusammen mit Stadtjugendpflegerin Pea Breutel (rechts) erklärten Mira Brandl und Lena Kuglstatter (2. und 3. von links) Senioren die Funktionsweise digitaler Programme und Informationsangebote.
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Auch am Info-Tisch des Seniorenbeirats Traunstein herrschte reger Andrang.