Neue Lernqualität in modernen Klassenräumen

Franz-von-Kohlbrenner-Mittelschule feierte Einweihung des komplett sanierten Trakts A

Im Rahmen eines kleines Festaktes feierte das Lehrerkollegium der Franz-von-Kohlbrenner-Mittelschule in Traunstein zusammen mit Vertretern der Stadt, des Schulamtes und benachbarter Schulen sowie des Stadtrats die Einweihung des neu saniertes Traktes A. Der viergeschossige Gebäudeteil, dessen Außenhülle bereits 2009/2010 erneuert worden, wurde 1956/57 errichtet.

Oberbürgermeister Dr. Christian Hümmer betonte in seinem Grußwort, dass aktuell jeder vierte Euro des städtischen Haushalts in den Bereich Kinder, Schulen und Bildung fließe, insgesamt rund 23 Millionen Euro. Dank der Sanierungsmaßnahmen sei jetzt auch die Franz-von Kohlbrenner-Mittelschule mit „bester Infrastruktur“ ausgestattet. Dies stärke die Stadt als „zentralen Schul- und Bildungsstandort der Region“. Mit großem persönlichen Einsatz habe sich die jetzige Schulleiterin Ulrike Hoernes auch als Stadträtin für die überfällige Sanierung starkgemacht.

Sabine Babl, Sachgebietsleiterin für Hochbau in der Stadtverwaltung, sah es in ihrer Rede als „Markenzeichen“ der Stadt Traunstein, „dass es bei uns keine marode Schule gibt“. Sie betonte die Besonderheiten und Überraschungen, die das Bauen im Bestand an der Franz-von-Kohlbrenner-Mittelschule mit sich gebracht habe. Mit der Erneuerung von Technik, Infrastruktur und Sanitäranlagen, dem Farbkonzept für alle vier Geschoße, der räumlichen Neuplanung für Lehrerzimmer und Verwaltungsbereich sowie den neuen EDV-Räumen und der Ausstattung mit digitalen Tafeln sei jetzt „alles auf dem neuesten Stand“. In Vertretung des beteiligten Architekturbüros Wimmer aus Rosenheim übergab sie der Hausherrin symbolisch den Schlüssel.

Schulleiterin Ulrike Hoernes erinnerte an die beengte Raumsituation, die Umorganisation und Schwierigkeiten während der Sanierung und Ausweichräume in der benachbarten Musikschule. Die verbesserte Infrastruktur des gekoppelten Lehrer- und Verwaltungsbereichs durch „kurze Wege“ und mehr Platz erleichtere die Arbeit jetzt deutlich.

Im Rahmen von Führungen erfuhren die rund 80 Gäste mehr über die einzelnen Sanierungsmaßnahmen und das neu eingerichtete Lernstudio für Mitschüler aus dem Ausland. Letzteres ist seit gut einer Woche in Betrieb. Unter Leitung der Förderlehrerin Amelie Hoffman und Michaela Gimmler aus dem Lehrerkollegium werden dort ausländische Schüler und Schülerinnen der 5. bis 9. Klasse acht Stunden pro Woche beim selbstständigen Deutschlernen nach einem systematisierten Programm betreut.

Die Sanierungsmaßnahmen des Trakts A an der Franz-von-Kohlbrenner-Mittelschule über 15 Monate bis Dezember letzten Jahren haben rund 4,5 Millionen Euro gekostet. 45 Prozent davon wurden mit Fördermitteln bezuschusst. Nach den Weihnachtsferien 2023/24 erfolgte der Einzug in die neuen Klassenräume.

Zu den wichtigsten Maßnahmen gehörte der Rückbau und die Neuinstallation der gesamten Elektroanlagen. Ebenso erneuert wurden die Abwasser- und Trinkwasserinstallation sowie die Wärmeverteilung und Heizkörper. Alle Räume wurden mit dezentralen Zu- und Abluftgeräten mit Wärmerückgewinnung ausgestattet. Ein zentrales Anliegen war zudem die komplette Umplanung und Erneuerung der maroden Sanitäranlagen mit Toiletten für Schüler und Lehrer im Keller und Erdgeschoß sowie im 1. Obergeschoß. Im Erdgeschoß sind ergänzend ein neuer Sanitätsraum und ein barrierefreies WC entstanden.

Durch die Raumneuplanung im Erdgeschoß ist ein zweites Lehrerzimmer (vormals EDV-Raum) dazugekommen. Ebenso sind das Büro für den Konrektor und das Elternsprechzimmer vergrößert und modernisiert worden. Im Kellergeschoß wurden die drei EDV-Räume für modernen digitalen Unterricht ganz neu ausgestattet. Ein Raum ist zudem barrierefrei zugänglich. Ergänzend zum Digitalpakt 2023 sind jetzt mit der aktuellen Modernisierung in der gesamten Schule digitale Tafeln für den Unterricht installiert.

Ein weiterer wesentlicher Punkt der Sanierungsmaßnahmen war die statische Ertüchtigung und Mauersanierung aufgrund extremer Rissbildungen an der Gebäudetrennfuge zum Haupttrakt sowie die Erneuerung des schadhaften Estrichs aus Gussasphalt in zwei Geschoßen. Die Klassen- und Lehrerzimmer erhielten außerdem neue Akustikdecken. Ebenso erneuert wurden die Bodenbeläge, Türen und Schulmöbel. Aus Gründen zusätzlicher Sicherheit erhielt das Treppengeländer zusätzliche Lamellen. Im Physiksaal wurden zur Doppelnutzung als Klassenzimmer die Podeste entfernt und die Ausstattung erneuert.

Mitglieder des Stadtrats zeigten sich beim Rundgang fasziniert von den neuen Möglichkeiten des digitalen Unterrichts.

Bericht und Bilder: Axel Effner