Kommune, Kirche und Krieger ziehen an einem Strang
Die Verantwortlichen der Stadt Traunstein, der Pfarrgemeinde sowie der Krieger- und Soldatengemeinschaft Kammer zeigen sich bei einem Vororttermin am Pfarrheim sehr zufrieden. Mit dem Bau der Turnhalle musste das „alte Lehrerhaus“ und damit auch der Raum für die Salut-Kanone weichen. Nun hat diese eine neue Heimat in einem eigens geschaffenen Abstellraum am Pfarrheim gefunden, was für alle Beteiligten für eine „WIN-WIN-WIN Situation“ sorgt, wie es Traunsteins Oberbürgermeister Dr. Christian Hümmer bei der Besichtigung zusammenfasste.
Die Geschichte der Kammerer Salut-Kanone reicht bis in die frühen 1950ger Jahre zurück. Erworben wurde sie durch die ehemalige Gemeinde Kammer und kommt seit jeher durch die Kanoniere der Krieger- und Soldatenkameradschaft an besonderen Anlässen wie dem Volkstrauertag oder bei Beerdigungen von Kriegsteilnehmern zum Einsatz. „Der letzte Kriegsteilnehmer aus dem Dorf ist zwar mittlerweile verstorben, deshalb wird meist nur noch bei Beerdigungen von Soldaten der Bundeswehr geschossen“, informiert Kriegervorstand Robert Maier. Gebaut wurde die Kanone in der Salut-Kanonen-Fabrik Josef Wenig im niederbayerischen Pocking.
Im Zuge der Gebietsreform und der daraus resultierenden Eingemeindung Kammers in die Stadt Traunstein ist auch die Salut-Kanone in den Besitz der Stadt übergegangen. Über mehrere Jahrzehnte hinweg fand das „gute Stück“ in einem Anbau am „alten Lehrerhaus“ direkt neben dem Schulhaus eine Bleibe. Durch den Turnhallenbau musste die Salut-Kanone allerdings „ausziehen“ und konnte vorübergehend im Geräteraum des Pfarrheims untergebracht werden. „Es war jedoch recht mühsam die Kanone zwischen Gartengeräten und Rasenmäher zum Einsatz zu bringen, daher haben wir uns um eine dauerhafte Lösung bemüht“, so Alois Gartner von der Kirchenverwaltung.
Im Zuge der Renovierung der Außenanlagen am Pfarrheim hat sich dann eine „pragmatische Lösung aufgetan“, betont Kirchenverwaltungsvorsitzende. Der bestehende Carport wurde „kurzerhand“ um einige Meter verlängert. Damit konnte ein abschließbarer Raum für die Kanone geschaffen werden. Dieser wurde nun im Zuge eines Vororttermins „offiziell“ in Betrieb genommen. „Ich freue mich unheimlich darüber, dass die Kammerer einmal mehr bewiesen haben, dass man nicht das Problem, sondern vielmehr die Suche nach einer guten Lösung in den Mittelpunkt gestellt hat“, freute sich das Stadtoberhaupt.
Gleichzeitig brachte Christian Hümmer seine Freude zum Ausdruck, „dass diese Lösung deutlich günstiger und platzsparender ist, wie wenn wir als Stadt einen eigenen Lagerraum schaffen hätten müssen“ und ergänzt, „damit ist es gelungen eine WIN-WIN-WIN Situation für die Kommune, die Kirche und die Krieger zu schaffen“. Robert Maier hingegen brachte seine Freude zum Ausdruck, „dass wir damit jetzt wieder langfristig mit einer ordnungsgemäßen und ordentlichen Unterbringung rechnen können“. Gleichzeitig dankte er den beiden Kanonieren Andreas Blank und Josef Kaltenbacher für deren Engagement rund um die Pflege und Wartung sowie die gewissenhafte Bedienung der Salut-Kanone.
Alois Gartner hingegen würdigte insbesondere die vielen fleißigen Helfer, die an der Baumaßnahme beteiligt waren und ihre Freizeit für das Projekt eingebracht haben. In seinen Augen hat man dadurch „auf eine sehr unkomplizierte Art und Weise eine Lösung geschaffen“. Da die Salut-Kanone meist in Friedhofsnähe zum Einsatz kommt, bietet der neue Raum damit kurze Wege und hält den Aufwand für die Vor- und Nachbereitungen damit sehr gering. „Wenn alle an einem Strang ziehen, dann können Probleme zügig und langfristig gelöst werden“, so sein abschließendes Fazit.
Text und Bilder: Hubert Hobmaier