Sternstunde der philharmonischen Musik in Traunstein

Bad Reichenhaller Philharmoniker brillierten bei Konzert in der Berufsschulaula

Die Bad Reichenhaller Philharmoniker sind der Einladung der Städtischen Musikschule Traunstein gefolgt und haben ein großartiges Konzert in der Aula der Berufsschule I vor fachkundigem Publikum gespielt.

Nachdem das Orchester eingestimmt hatte, trat der charismatische Dirigent Daniel Spaw auf die Bühne. Bereits mit seiner Konzerteinführung zu den einzelnen Werken zog er die Zuhörer in seinen Bann. Dann begann ein musikalisch vielseitiger Abend, der den Bogen spannte von der Gluck’schen Oper bis zur Sinfonik Haydns – mit dem Fagott als überraschend wandelbarem Soloinstrument im Zentrum des Programms.

Den Auftakt bildete die Ouvertüre zu Orfeo ed Euridice von Christoph Willibald Gluck. Das Werk, uraufgeführt 1762 in Wien, markiert den Beginn der sogenannten Reformoper. Gluck verzichtete bewusst auf übertriebene Virtuosität zugunsten einer ausdrucksstarken, dramatischen Klarheit. Feierlich, schlicht und doch voller emotionaler Tiefe zeigt sich dieser neue Ton.

Francesco Muratori, Solo-Fagottist der Bad Reichenhaller Philharmoniker, glänzte im Anschluss als Solist in Mozarts Konzert für Fagott und Orchester in B-Dur, KV 191 (186e). Mozart komponierte sein einzig erhaltenes Fagottkonzert 1774 im Alter von nur 18 Jahren und schöpfte darin die Möglichkeiten des Instruments mit schnellen Läufen, Trillerketten und Registerwechseln aus.

Nach klassischer Eleganz überraschte das Programm mit einem Bruch: Dead Elvis von Michael Daugherty (*1954) ist eine witzige wie bissige Hommage an den „King of Rock’n’Roll“ Elvis Presley. Hierbei steht das Fagott im Mittelpunkt eines verkleinerten Ensembles bestehend aus Violine, Klarinette, Trompete, Posaune, Kontrabass und Schlagwerk. Musikalische Zitate aus den Liedern Presleys werden wild vermischt mit verschiedenen Stilen: Rock’n’Roll, Marsch-musik, Klassik, Minimal Music. Das Werk verarbeitet die Ikone Elvis als Teil der amerikanischen Kultur, Geschichte und Mythologie.

Es folgte Joseph Haydns Sinfonie Nr. 48 in C-Dur, auch als Maria Theresia-Sinfonie bezeichnet – vermutlich, weil sie 1773 anlässlich eines Besuchs der Kaiserin aufgeführt wurde. Die Sinfonie beeindruckte mit festlichem Glanz und kompositorischer Raffinesse. Besonders das erste Allegro mit seinen strahlenden Hörnern und das ausdrucksstarke Adagio verliehen dem Konzert einen würdigen Abschluss.

Das Orchester wurde vom Publikum mit stehenden Ovationen für die großartige künstlerische Darbietung belohnt. Das Zusammenspiel von Solist, Dirigent und Bad Reichenhaller Philharmonikern war fesselnd und energetisch unbeschreiblich stark. Das junge und spielfreudige Orchester spielte sich in die Herzen und in die Seelen des Publikums.

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Die Bad Reichenhaller Philharmoniker bei ihrem Konzert in der Aula der Berufsschule. (Foto: Ingo Nagel)